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Im Vergleich zum Vertikutieren ist bei Rosettenpflan-

zen mit ausgeprägter Hauptwurzel, wie Bellis peren-

nis, Plantago-Arten und Taraxacum officinale, eine

intensive oberflächennahe Lockerung als Maßnahme

der Bodenpflege wirkungsvoller. Darüber hinaus wird

die Wasser- und Luftdurchlässigkeit des Rasenbodens

verbessert und die N-Mineralisation gefördert.

Anwendung chemischer Behandlungsmittel

Chemische Behandlungsmittel kommen, sofern

begründet und örtlich zulässig, nur als letzte Mög-

lichkeit zur Regulierung eines überhöhten Anteils an

unerwünschten Pflanzenarten in Betracht. Selbst dann

sollte ihre Anwendung auf eine Punkt- oder Teilflä-

chenbehandlung beschränkt bleiben.

Eine Punktbehandlung kann beispielsweise bei Auf-

treten von Löwenzahn, kleinflächigem Vorkommen

von Weißklee sowie gegen Hornkraut auf Golfgrüns

erfolgen. Störende Gräser auf Golf-Spielbahnen mit

ausgeprägtem Horstwuchs lassen sich durch punk-

tuelle Anwendung systemisch wirkender Mittel eli-

minieren.

Eine Teilflächenbehandlung bietet sich gegebenenfalls

für die Seitenfelder von Sportplätzen sowie für die

stärker belasteten Bereiche von Golfspielbahnen an.

Ist bei stärkerem Besatz mit unerwünschten Pflan-

zenarten nach einer flächenhaften Anwendung che-

mischer Mittel mit größerer Lückigkeit zu rechnen,

dann sollte von vornherein eine Nachsaat, ggf. eine

Ausbesserung mit Fertigrasen, in Erwägung gezogen

werden. Ein rascher Lückenschluss wirkt dem erneuten

Auftreten von Fremdarten entgegen.

Zur Saatvorbereitung empfiehlt sich ein saatbettähn-

liches Aufrauen der Nachsaatfläche, sofern eine Per-

forations- oder Schlitzsaat nicht erfolgen kann. Die

Verwendung einer Regenerations-Saatgutmischung

mit wenigstens 50 % an Lolium perenne bester Sorten-

qualität trägt auf Rasensportflächen mit Lolium-Domi-

nanz zu einer raschen Wiederbegrünung bei.

wie im Mittelfeld und vor den Toren von Sportplätzen,

nicht stand.

Speziell auf Sportplätzen sowie auf sachgerecht

gedüngten und benutzten Abschlägen von Golfplät-

zen kann der Klee- und Krautanteil deshalb durch

intensive ganzflächige Benutzung gering gehalten

werden. Dies gilt auch für die wenig scherfesten Grä-

ser Poa trivialis, die Agrostis-Arten und – bei extremer

Benutzung von Sportplätzen – sogar für Poa annua.

Mechanische Pflegemaßnahmen

Die mechanischen Maßnahmen der Rasenpflege, mit

deren Hilfe einem Besatz an unerwünschten Pflanzen-

arten entgegengewirkt werden kann, gliedern sich in

Maßnahmen der Narben- und der Bodenpflege.

Einzelne störende Horst- bzw. Rosettenpflanzen soll-

ten auf Sport- und Golfplätzen durch Ausstechen ent-

fernt werden. Dies betrifft z. B. auch ausgesprochen

„bültig“ wachsende Gräser wie Deschampsia cespitosa,

nicht angesätes Lolium perenne sowie Festuca arun-

dinacea auf Golf-Spielbahnen, vor allem im Annähe-

rungsbereich zum Grün.

Die wirkungsvollste Technik zur flächenhaften mecha-

nischen Narbenpflege ist das Vertikutieren. Vor allem

Moose und Kräuter mit polsterartigem Wuchs, aber

auch Trifolium repens, lassen sich durch Vertikutieren

ausschalten bzw. in ihrem Anteil reduzieren.

Liegt ein unerwünscht hoher Besatz vor, empfiehlt

sich, z. B. auf Sportplätzen, vor dem kreuzweisen Ver-

tikutieren zunächst ein Tiefschnitt mit Beseitigung

der Schnittgutmasse. Im Anschluss an die Abfuhr des

Vertikutierguts sollte die Bestockung der Gräser durch

eine Stickstoffgabe von 4 bis 5 g N/m

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in Form eines

Kurzzeitdüngers gefördert werden.

Speziell auf Golfgrüns stellt neben dem Vertikutie-

ren das regelmäßige Durchkämmen (Groomern) der

Rasennarbe eine gute Möglichkeit zur Einschränkung

„kriechender“ Pflanzen, aber auch von Poa annua, dar.

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