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Bedingungen bzw. zu bestimmten Zeiten die Anwen-

dung schnell wirkender N-Formen unabdingbar. Diese

Notwendigkeit besteht

••

im Falle einer erforderlichen Spätherbstdüngung,

••

zur Beschleunigung der Frühjahrsentwicklung,

••

zur raschen Regeneration lückiger Bestände,

••

bei Nachsaaten.

Als Düngemitteltypen kommen reine Kurzzeitdün-

ger sowie Kombinationsdünger in Betracht. Zur

Begrenzung der Gefahr der Nitratauswaschung darf

die Menge an jeweils ausgebrachten, leichtlöslichen

N-Formen (Nitrat, Ammonium, Harnstoff-N) prinzipiell

nicht höher als 5 g/m

2

pro Gabe sein. Im Spätherbst ist

diese Menge auf 3 g/m

2

zu begrenzen.

Wegen der besseren N-Verwertung empfiehlt sich eine

Nährstoffausbringung als Flüssigdüngung.

Mit diesen Einschränkungen wird die Nitratkonzentra-

tion im Sickerwasser selbst in kritischen Düngungs-

phasen minimal gehalten.

Die Austragsrate an Stickstoff soll im Jahresmittel

unter 3 % liegen.

Nährstoffwirkung des Schnittgutes

Die Aufwuchsmasse von ausreichend versorgten Rasen-

flächen hat einen weitgehend mineralisierbaren Stick-

stoffgehalt von etwa 3 bis 5% in der Trockenmasse. Die-

ser Stickstoff ist zum Teil relativ rasch pflanzenverfügbar,

zum Teil von ausgesprochen anhaltender Wirkung.

Deshalb sollte Rasenschnittgut unter der Vorausset-

zung eines sachgerechten Schnitts, sofern es funktio-

nell nicht störend ist, aus Gründen der Nährstoffrück-

führung auf der Fläche verbleiben. Ausnahmen bilden

insbesondere Golfgrüns und Rasentennisplätze.

Schnittgutanfall und N-Gehalt hängen von der N-Ver-

sorgung, der Artendominanz sowie von der Beanspru-

chung der Flächen (Abnutzung der Narbe) ab.

2.1.7 Erhaltungs- und Regenera-

tionsdüngung

Die Erhaltungsdüngung dient der funktionsgerechten

Instandhaltung der Rasendecke, die Regenerations-

düngung der Wiederherstellung einer dichten Narbe

nach Abnutzung oder nach größeren Schadeinflüssen

(Krankheiten, Schädlinge).

Nährstoffverhältnis

Das Nährstoffverhältnis bei der Erhaltungsdüngung

soll im Jahresmittel etwa

••

1 : 0,2 bis 0,4 : 0,5 bis 0,8 : 0,1 bis 0,2

••

N : P

2

O

5

: K

2

O

: MgO

betragen.

Bei einem Versorgungsgrad des Rasenbodens in der

Nähe der Grenzwerte entsprechend Ziffer 4.2 ist ein

engeres Verhältnis zu wählen. Bei höherem Versor-

gungsgrad des Bodens an P

2

O

5

, K

2

O und MgO sowie

weitgehendem Schnittgutverbleib auf der Fläche rei-

chen reine N-Gaben im Allgemeinen aus.

Eine gute Phosphatversorgung fördert die Wurzel-

bildung, eine Überversorgung die Ausbreitung von

Poa annua.

Die dem Nährstoff Kali nachgesagte Erhöhung der Tro-

ckenheits-, Krankheits- und Frostresistenz äußert sich bei

ausreichender Bodenversorgung, einem ausgewogenen

Nährstoffverhältnis bei der Düngung sowie bei normalem

N-Düngungsniveau (unter 40 g/m

2

) praktisch nicht.

Das Wirksamwerden einer zusätzlichen Kalidüngung

würde im Sommer der Anwendung mehrerer kleiner Teil-

gaben mit anschließender Beregnung zur Vermeidung

von Ätzschäden bedürfen. Im Herbst ausgebrachtes Kali

unterliegt in besonderem Maße der Auswaschung.

N-Formen

Um einen raschen Wirkungsbeginn zu gewährleisten,

ist zur Förderung der Bestockung unter bestimmten

G

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